Theresia




Der Ort führt seinen Namen nach einer Tochter des Grafen Andreas Radolinski und wurde 1797 von den Brüdern Radolinski auf Behle gegründet. Angesetzt wurden 12 Siedler, mit denen Einzelverträge abgeschlossen wurden. Vorgesehen war für jeden Kolonisten nur eine halbe Hufe ( 7,5 ha ). Zum Aufbau der Gehöfte erhielt jeder kostenlos 27 Stücke Mittelbauholz, 26 Stücke Kleinbauholz, aber nur einen Stamm zu Brettern mit einer Länge von 7,5 m. Fehlendes Holz mußte hinzugekauft werden. Der Bauplatz wurde von der Herrschaft angewiesen. Es wurden statt der üblichen 6 nur 2 Freijahre gewährt.

Wöchentlich waren 2 Handdiensttage auf den Gütern Behle oder Radosiew zu leisten, hinzu kamen noch 3 Bittage in der Erntezeit. Von jedem Grundstück wurden für den Acker 300 Taler verlangt, für die Wiese in einer Größe von 0,65 ha 36 Taler. Sehr hart war die Bestimmung, daß fast die Hälfte des Kaufgeldes sofort und der Rest schon im nächsten Jahre zu entrichten war. Der Geldbedarf der Radolinskis, die ein leichtsinniges Leben führten, war sehr groß.



Gastwirtschaft von Erich Zellner




Die Mühle von Theresia


Die Separation von 1830 hat den Kolonisten wenig helfen können, da kaum geeigneter Boden in der ziemlich sandigen Gegend zur Verfügung stand. Daher hat der Ort auch später kaum Bauern mit 2 Pferden besessen. Um 1939 gab es nur 12 Kleinbauern mit je einem Pferd. Zwei Fachwerkhäuser aus der Gründerzeit standen noch 1945.

Der Ort hatte eine eigene Schule. Die Protestanten gehörten kirchlich zu Schönlanke, die Katholiken zu Behle. Die höchste Einwohnerzahl betrug 1871 immerhin 227, aber 1930 lebten dort nur noch 185 Menschen auf 136 ha.

Beim Einmarsch der Sowjets kam der Ort ziemlich glimpflich davon, denn es wird nur ein Toter und ein abgebranntes Wohnhaus gemeldet.

 


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