Mischke




Die Entstehungszeit der Mischkenmühle, eines der ältesten Unternehmen nördlich der Netze, ist unbekannt. Gelegentlich wurde sie Mlyn Miniczek ( Mönchsmühle ) genannt und damit ist der heutige Name erklärt. Diese Bezeichnung kann darauf hindeuten, daß 1368, als hier gelegentlich Mönche tätig waren, diese eine Mühle anlegten oder es wenigstens versuchten.
In einer Urkunde von 1564 wird im Zusammenhang mit dem später eingegangenen Papiermühlenhammer das Buckowfließ auch Mischkenfließ genannt. Pfarrer Grossert nimmt an, daß die Mühle bestimmt schon vor 1573 bestanden habe. 1595 steht in einem Verpfändungsprotokoll, daß in der Mühle 6 Personen beschäftigt seien. Das ist die erste urkundliche Erwähnung des Betriebes

1632 vermerkt das Filehner Inventar, daß es sich um eine Walkmühle und 2 Büdner handelt. Aber schon 1643 ist das Unternehmen in eine Mahlmühle umgewandelt, in der die Mariendorfer Bauern ihr Getreide mahlen lassen mußten. 1647 sitzt der Mühlenmeister Matthias Zore ( Sahr ) auf dem Pachtunternehmen und erhält von dem Grundherrn eine Pachtermäßigung. Um 1651 hat Friedrich Militz aus Ratzebuhr in Pommern die Mühle käuflich erworben.



Die Mischkemühle




Hier stand die Mühle, die seit 1651 im Besitz der Familie Militz war


Nach dem 2. Schwedenkrieg bestätigte ihm Andreas Grundzinski als Grundherr den Besitz der Mischken- und Kottenhammer-Mühle. Um 1700 ist sein Sohn Friedrich (Johann) im Besitz beider Mühlen und erwirbt ein weiteres Stück Land von der Herrschaft. Da sein Sohn und Nachfolger Michael eine ganze Reihe von Kindern zu versorgen hat, erwirbt er für 3 seiner Söhne 1745 ein weiteres Stück Heide, und damit ist der Anfang des Dorfes Mischke gegeben. 1773 verfügt der Mühlenbesitzer Militz außer der Mühle über fast 2 Hufen, seine Brüder Gottlieb und Michael über mehr als eine Hufe.

Außerdem sind noch 3 Mieter und ein Schäfer vorhanden, insgesamt 42 Menschen auf rund 128 ha.



Das erhaltene gebliebene Wohnhaus der Familie Militz


Anfänglich waren alle Dörfer in weitem Umkreise bei den Militzschen Unternehmen mahlpflichtig. Aber die Gründung der Springmühle 1689 und der Neumühle 1795 machte beide Male eine Neuverteilung der Mahlgäste erforderlich. In preußischer Zeit wurde 1833 der Mühlenzwang allgemein aufgehoben, aber dem Unternehmen Mischke, das sich fast 200 Jahre im Besitz der Familie Militz befunden hat, tat das keinen Abbruch.

Ein großes Dorf ist der Ort nicht geworden, wenn sich dort auch einige neue Familien ansiedelten. 1871 betrug die Höchstzahl der Bewohner 105 Personen, 1930 aber nur noch 76. Kirchlich und schulisch gehörte Mischke zu Ehrbardorf.

Die Familie Militz war 1945 in männlicher Linie noch durch Albert Militz am Orte vertreten, sein Sohn Friedrich fiel im 2. Weltkrieg, die weibliche Linie durch seine Schwester Charlotte und seine Tochter Gerda.

Beim Eindringen der Sowjets wurden 2 Menschen getötet, und ein Mann ist verschollen; ein Haus und ein Wirtschaftsgebäude wurden niedergebrannt.

 


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