Klein Drensen




Der Ortsname geht auf die polnische Bezeichnung Dzierzezno zurück und kommt schon 1564 als Ausdruck für die Wiese “Dzierzassna in der Einöde“ vor. Kurze Zeit ist der Ort auch Capd genannt worden. “Um die Einkünfte der Filehner Güter zu vergrößern“, gab Stanislaw Gorka dem “ vorsichtigen Martin aus Schönow “ ( bei Schloppe ) den Auftrag, an der Spitze des Drensener Waldes ein Dorf mit 12 Bauern anzulegen.

Es wurden den Wirten 7 Freijahre gewährt, danach betrug der jährliche Grundzins 7 alte Taler, auch waren jährlich 21 Tage Hofdienst zu leisten. Die weiteren Bestimmungen entsprachen der allgemein üblichen Form der Gründungsurkunden.

1631/32 hatte das Dorf schon 41 Häuser und 10 Vollbauern. Genauere Angaben bringt das Inventarverzeichnis von 1653, das alle Einwohner als deutsch bezeichnet. Darin hat der Schulze den Namen Michael Marten und der Dorfkrüger den Namen Johann Marten. 1663 gehört der Schulzenhof einem Martin Marten, und 1689 erhält ein Christoph Kelm ein neues Krugprivileg,
er verkauft aber die Wirtschaft schon 1701 an Christoph Briese.



Gruß aus Klein Drensen


In den Klassifikationsakten von 1773 werden alle Einwohner als Lutheraner bezeichnet. Die Hufen sind infolge von Erbteilungen kleiner geworden, denn es werden nur noch 2 Vollbauern genannt. Der Schulze besitzt nur noch eine Hufe, 22 Bauern und 5 Kossäten je eine halbe Hufe. Insgesamt leben im Ort 234 Menschen auf 600,0 ha.

Das älteste bekannte Schulzengut gehörte nach der Separation mit über 140 ha einer Familie Thomas. 1909 wurde der Hof parzelliert und 1946 waren die Gebäude restlos verfallen. Das am Wege nach Gornitz gelegene Freigut wurde um 1834 gebildet, aber schon 1902 aufgeteilt, und es blieb ein Restgut von etwas mehr als 85 ha übrig. Da der Boden sehr sandig war, wechselten die Eigentümer so häufig, daß ein Bauer des Ortes erklärte, er habe nicht alle Besitzer kennengelernt.

Durch die Separation war die Betriebsgröße beträchtlich gewachsen, aber der Boden war an einigen Stellen recht leicht und wurde nur als Wald genutzt. Um 1939 gab es 38 Bauern mit 2 und mehr Pferden und 32 Bauern mit nur einem Pferd. Die Spar-tätigkeit der Wirte war in Klein Drensen ziemlich groß, was durch das Aufblühen der Spar – und Darlehnskasse bewiesen wird, die lange Zeit von Wilhelm Stellmacher betreut wurde.



Kirche in Klein Drensen, erbaut 1768 -1778


Das Dorf hatte bald nach seiner Gründung eine Holzkirche erbaut. Um 1760 war sie baufällig geworden, konnte aber noch einige Zeit erhalten werden.

Das altersschwache Kirchlein, das von 1718 – 1768 auch von Protestanten aus Schloppe besucht wurde, durfte nicht durch einen Neubau ersetzt werden, weil solche Veränderungen durch Gesetz verboten waren. Daher schützte man das alte Gebäude durch einen scheunenartigen Überbau vor dem Verfall, reparierte es wohl auch heimlich unter diesem Schutz. Aber zwischen 1768 und 1778 ist dann doch eine neue Schrotholzkirche entstanden, die noch bis 1945 ihre Aufgabe erfüllte.



Alte Schule in Klein Drensen




Neue Schule in Klein Drensen


Die Bevölkerungszahl hatte 1816 nur 220 betragen, stieg aber als glückliche Folge der Separation bis 1864 auf 700, bis 1887 auf 747. Sie fiel aber in der Folgezeit bis 1910 auf 596. 1930 lebten auf der Dorffläche von 2107 ha nur 553 Menschen.

Im Januar 1945 hatte sich nur ein Teil des Dorfes auf den Treck begeben, 1/3 davon wurden überholt und mußten umkehren. Im Dorf selbst mußten 5 Männer ihr Leben lassen, ein 6. wurde in Putzig getötet. Von den 9 verschleppten Männer sind 7 verschollen. 5 Wohnhäuser und andere Gebäude wurden zerstört.

 


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