Hüttchen




Der Ortsname, der von dem polnischen Worte Huta abgeleitet ist, hat sich nicht genau erklären lassen. Es ist daher nur eine Vermutung, daß dort früher eine Glashütte bestand

Als Vorwerk ist der Ort kurze Zeit nach der Entstehung von Runau ( 1611 ) gegründet worden, und Dr. W. Schulz vermutet, daß hier die Runauer Bauern Gelegenheit haben sollten, ihren Frondienst zu verrichten.

Nach den Posener Grodakten gehörte Hüttchen zwar 1619 zu Runau, doch haben später auch die Neudorfer Bauern dort Hofdienst getan.Um 1670 war der Ort zu Polnisch Mühle mahlpflichtig.

1773 gehörte das Vorwerk dem polnischen Kastellan Lasocki, der auch zeitweilig in dem Herrenhaus wohnte, aber die Bewohner waren zum größten Teil deutsch und evangelisch.

Es wohnten dort ein Pächter und ein Amtmann, die 9 Hufen verwalteten, ferner 4 Kossäten mit
1,3 Hufen. Unter den sonstigen Einwohnern fallen ein Ziegler und ein Maurer auf. Das Vorwerk versorgte mit seinen 198 ha nur 86 Menschen.

1789 ging Hüttchen zugleich mit dem Amt Schönlanke in den Besitz des preußischen Staates über und wurde später eine Domäne.

Von 1807 - 1813 hatte es dem französischen Marschall Berthier zu zinsen. 1832 genehmigte das preußische Finanzministerium die Auflösung des Vorwerks, wobei an ein Restgut und 10 Bauernhöfe als Rentengüter gedacht war. Bei der Aufteilung erwarb aber ein Johann Buschke
4 Lose, so daß nur 7 bäuerliche Höfe gebildet werden konnten.

1840 übernahm der Schwiegersohn Buschkes, Anton Nowatzki, das mehr als 170 ha umfassende Gut seines Schwiegervaters. Die Bildung eines solchen Unternehmens war damals ein großer volkswirtschaftlicher Fehler, da es zur selben Zeit Hunderte von landhungrigen Bauernsöhnen in der Gegend gab.

Immerhin war aus dem Vorwerk ein zwar kleines, aber leistungsfähiges Bauerndorf entstanden. Manche Höfe haben im Laufe der Zeit ihre Größe verändert. Zwei von ihnen wurden, nachdem die Gehöfte infolge einer Brandstiftung zerstört waren, zu den rund 70 ha großen Grundstück Freitag vereinigt. Diese Familie nahm sich auch der Ziegelherstellung an, die schon Lasocki einst begonnen hatte. 1945 waren wieder 8 gut gestellte Höfe vorhanden

Beim Überfall durch die Sowjets 1945 gab es 4 Tote, 5 Männer wurden verschleppt.
Der Bürgermeister Breitkreuz starb durch Freitod.

 


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