Groß Lubs




Das Wort Lubs ist unerklärt und kann vielleicht Laubwald, vielleicht aber auch gefrorenes Bruch bedeuten. Der Name kommt in mehreren Abwandlungen vor, z. B. als Lüptze, Lufe, Luwce. Die erste Erwähnung erfolgte 1232 in einem Schreiben Odosohns - damals Herzog an der Netze - worin er den Mönchen des Klosters Leubus 3.000 Hufen am See Lupensko anbietet.

Dieser See hat sich im Laufe von mehr als 500 Jahren in einen großen Sumpf, in ein Bruch verwandelt. Daraus haben deutsche Siedler am Ende des 18. Jahrhunderts fruchtbares Acker- und Wiesenland geschaffen.



Kartenausschnitt von Groß Lubs


In einem halbamtlichen Wörterbuch von 1796 heißt es darüber:

"Bei Dragebruch liegt das Lubsbruch, welches vor 1780 ein mit Holz und Strauch verwachsener Morast war, jetzt aber getrocknet und gerodet ist. 1783 wurden über 20 Familien angesetzt, einige 40 sollen noch folgen".

Groß Lubs hat sich etwas besser entwickelt als die fast gleichnamige Nachbargemeinde. 1816 hatte der Ort 199 Einwohner, und der höchste Stand wurde 1867 mit 577 Personen verzeichnet.

Dann aber setzte hier derselbe Vorgang ein wie bei den meisten gutgestellten Dörfern, und 1930 hatte Groß Lubs nur noch 424 Einwohner. Die Ortsfläche betrug 963,5 ha bei einem Grundsteuerreinertrag von 11,66 DM je ha.



Backsteinkirche erbaut 1876



Glockenstuhl, Schule und Kirche von Groß Lubs

Aus dem Wörterbuch von 1796 geht hervor, daß Groß Lubs schon bald nach der Gründung ein Bethaus besessen hat. Schon 1790 wurde eine Kirchengemeinde gegründet.

Die letzte Kirche ist um 1876 erbaut worden und blieb 1945 unbeschädigt. Der Ort gehörte anfänglich zu Eichberg, zuletzt aber zum Kirchspiel Kreuz.

Im Januar 1945 wurde der größte Teil der geflohenen Bevölkerung vom Feinde überrollt und zurückgeschickt. 6 Männer wurden vom Feinde auf dem Treck und 7 in der Heimat erschossen, mehrere sind durch Freitod aus dem Leben geschieden. 6 Wohnhäuser und die Schule wurden zerstört.

 


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