Dragefeld




Um 1700 hatte die Herrschaft Filehne auf der östlichen Drageseite mehrere größere Einzelsiedlungen in den Wäldern angelegt. Die älteste dieser Pustkowien war Drage-Theerofen. Der erste Besitzer Georg Hinz erhielt sein Privileg, das sich auf eine Teer-Brennerei bezog, vor 1692 von dem Grundherrn Opalinski. Im Jahre 1700 verkaufte die Herrschaft dem Sohn des Hinz
2 Stücke Bruch zur Wiese. 1773 war das Anwesen schon in 2 Freigüter aufgeteilt. Der Teerofen lieferte aber des ausgeholzten Waldes wegen nur noch wenig Ware.

Die Pustkowie Stephanowo soll um 1696 von einem Stephanski gegründet worden sein, und ihr zweiter Besitzer hieß Blume. Seine Erben verkauften später das Grundstück an Heinrich Anklam, der noch 2 Stücke Bruch- und Heideland hinzu erwarb. 1773 hieß der Besitzer Michael Haase. Ein 2. Hof wurde erst nach dieser Zeit angelegt.

J. C. Sapieha verkaufte 1707 seinem Jäger Andreas Steinborn Land und Wiese in der Nähe der Drage. Das Gelände war zum Teil schon frei von Bäumen und Sträuchern und wurde 1713 durch Ankauf einer Wiese vergrößert. 1773 gehörte das Unternehmen, das auch Borkenhagen genannt wurde, einem Paul Steinborn.



Dragebrücke


Rodemannsgut entstand, als die Herrschaft Filehne dem Mathias Jeske ein Stück Land an der Drage verkaufte. 1773 besaß den größeren Teil ein Rodemann, den kleineren ein C. Steinborn. 1717 verkaufte Johanna Sapieha dem Heidewärter Casimir Steinborn den 12 Morgen großen „Alten Jägergrund“ beim Tiergarten, dazu die alten Gebäude zum Abbruch für 200 Taler.
1729 verkaufte die Grundherrschaft dem Oberstleutnant von Kopp, der sich um Filehne verdient gemacht hatte, ein Grundstück an der Drage und vergrößerte es später durch Schenkungen. Bei der Klassifikation 1773 wurden gemeldet:

Dragetheerofen    32,0 ha  und  16 Bewohner
Stephanowo          81,0 ha  und  09 Bewohner
Steinbornsgut        39,0 ha  und  23 Bewohner
Rodemannsgut      59,2 ha  und  12 Bewohner
Koppenhof           130,0 ha  und  22 Bewohner

Gesamt:               341,2 ha  und  82 Bewohner

1904 wurden die 5 Siedlungen unter dem Namen Dragefeld vereinigt.
1905 besaß der Ort rund 555 ha und zählte 110 Einwohner. Bis 1930 hat sich die Dorfmark nicht verändert, aber die Einwohnerzahl stieg auf 120. es waren meistens 12 Höfe mit 2 oder mehr Pferden vorhanden, aber nur 3 mit einem Pferde. Das größte Unternehmen war das Gut Koppenhof.



Zollhaus


Da der Ort keine eigene Schule hatte, gingen die Kinder zum Teil nach Friedrichsdorf, Kreis Friedeberg, zum Unterricht, der Rest war nach Kreuz eingeschult. Dragefeld hatte keine Kirche.

Am Abend des 26.01.1945 ging die Gemeinde Dragefeld geschlossen auf den Treck, wurde aber am 30.01. in Schwachenwalde von den Russen überrollt und zur Rückkehr gezwungen. Einige Männer wurden erschossen, 4 Wohnhäuser des Ortes wurden niedergebrannt.

 


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