Deutsch Czarnikau




Als vom 20. Januar 1920 an die Netze die Grenze zwischen Deutschland und Polen bildete, wurden mehrere Landwirtschaften, die auf der Nordseite des Flusses lagen, von der Stadt Czarnikau abgetrennt. Diese Gehöfte hatten bisher den Namen Czarnikau Abbau geführt und wurden nun Deutsch Czarnikau genannt.



Brücke über die Netze

Vorhanden waren vor 1920 schon 2 Höfe mit über 20 ha ( Jahns und Steck ), 6 mit 10 – 15 ha. Alle verfügten über hinreichend Wiesengrund. Nach der neuen Grenzziehung siedelten sich 6 weitere Wirte an, von denen 5 aber nur 0,75 bis 3,15 ha von der Gemeinde erwerben konnten.
Der 6. stammte aus der Stadt Czarnikau und baute auf einer Parzelle auf, die früher zu seinem Stadtgrundstück gehört hatte. 2 Siedler kamen aus Sophienberg, je einer aus Buchwerder, Hammer und Deutsch Czarnikau.



Gasthof von Familie Ullrich

Der Gasthof zum Netzestrand wurde von der Familie Fritz Ullrich betrieben. Er war für die damalige Zeit ( etwa 1930 ) eine moderne Gaststätte mit Saal. Wegen der interessanten Lage am Grenzübergang nach Polen war besonders im Sommer das Gartenlokal ein Anziehungspunkt für Gäste bis aus dem Raum Schönlanke.



Schule in Deutsch Czarnikau

Das Schulgebäude wurde 1928 aus rotem Backstein mit Hartdach an der nach Buchwerder führenden Straße, etwa im Mittelpunkt des Gemeindegebietes, erbaut.
Neben einen Klassenraum mit 30 Plätzen darin, befand sich auch die Lehrerwohnug.



Schießstand

Den Schießstand zeigt das Foto in seiner ursprünglichen Form.

Die im Bild gezeigte Netzebrücke als Grenzübergang nach Polen war eine moderne Stahlkonstruktion und eine würdige Nachfolgerin der hölzernen Vorgängerin.



Zollamt ( Rotes Haus )

Das Zollamt ( Rotes Haus ) war früher eine Mühle und wegen seiner Höhe ein Wahrzeichen der Gemeinde. Die Bezeichnung ist auf den aus roten Backsteinen errichteten Bau zurückzuführen. In unmittelbarer Nähe wurden später Wohnungen für die Zollbeamten gebaut

1930 betrug die Gemeindefläche 891 ha, und es waren 23 Häuser vorhanden, in denen 133 Menschen lebten. 9 Bauern besaßen 2 Pferde, während sich 12 Wirte mit einem Pferde begnügten.

Kirchlich gehörten beide Konfessionen zu Hammer.

Da die nahe Stadt Czarnikau schon am 23.Januar 1945 beschossen worden war, hatten die Bewohner des Dorfes rechtzeitig den Ort geräumt. Daher ist nur ein Einwohner vom Feinde erschossen worden, ein anderer, der verschleppt worden war ist nicht zurückgekehrt.

9 Wohnhäuser wurden total zerstört, 2 von Polen abmontiert. Ein Pole hat es sogar fertiggebracht, das Schulgebäude abzureißen, um es südlich der Netze als sein Wohnhaus wieder aufzubauen.

Von den Scheunen, Ställen und Schuppen blieb nur wenig übrig, denn fast alles, was nicht abbrannte, wurde abgerissen.

 


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