Kirche und Schule.

Die Einwohner des Bahnhofs Kreuz besuchten anfangs die Kirche in Dragelukatz. Diese Kirche war ein Holzbau und muß wohl nach 1700 errichtet worden sein. Auch die Schüler besuchten die Schule in Dragelukatz. Nachdem dann am Bahnhof Kreuz immer mehr Ansiedlungen entstanden waren, stellte die Eisenbahnverwaltung einen Beetsaal und 1854 ein Schullokal in der Maybachstraße zur Verfügung. Später stellte die Eisenbahnverwaltung einen Platz zur Erbauung einer evangelischen Kirche in der Kirchstraße zur Verfügung. Die Kirche wurde aber erst einige Jahrzehnte später erbaut und unter Teilnahme der Nachbardörfer am 3. Oktober 1882 eingeweiht.



Einweihung der ev. Kirche am 3. Oktober 1882




Die ehemalige ev. Kirche, jetzt kath. Kirche 1996


Die katholische Kirchengemeinde hatte sich nach der Grenzziehung im Jahre 1920 zunächst mit einer Kirchenbaracke in der Seestraße abfinden müssen, nachdem ihre Gläubigen nicht mehr die katholische Kirche in der Stadt Filehne besuchen konnten. Später wurde dann eine massive Kirche an der Schillerstraße, gegenüber dem katholischen Pfarrhause erbaut.

Die ersten Schüler von Kreuz waren zum Schulbesuch in Dragelukatz verpflichtet. Später besuchten sie die im Jahre 1854 von der Eisenbahnverwaltung eingerichtete Schule in der Maybachstraße. 1870 wünschten die Bahnbeamten eine Trennung der Schule in Bahn- und Gemeindeschule. Die Gemeindeschule wurde in das Haus Wilhelmstraße 80 verlegt. Am 1. Oktober 1874 wurde die Schule von der Wilhelmstraße nach der Hindenburgstraße 27 verlegt, um im Herbst 1875 nach der Hindenburgstraße 5 umverlegt zu werden.

Im Herbst 1876 mußte eine zweite Klasse gebildet, und die erste Klasse in den Saal des Gastwirts Graßmann, Wilhelmstraße 23, verlegt werde. Die Bahnschule wünschte am 1. Dezember 1880 eine Wiedervereinigung mit der Gemeindeschule. Es mußten nun vier Klassen gebildet werden und die Bahn stellte drei Klassenräume im Hause Maybachstraße zur Verfügung. Hier war die Schule bis zum 1. Oktober 1888 untergebracht.

Im Jahre 1876 war schon einmal Schulland in der Wilhelmstraße 96 gekauft worden. Dieses wurde dann später verkauft, als die Eisenbahnverwaltung neben der Kirche Gelände zum Bau einer Schule zur Verfügung stellte. 1887 wurde dann auf diesem Gelände mit dem Schulbau begonnen. Am 15. Oktober 1888 fand die Einweihung des Schulbaues statt. Am 1. November 1895 wurde eine Schulklasse zusätzlich im Hause Kirchstraße 5 eingerichtet.

Im Jahre 1902/03 kam es endlich zu einer Erweiterung des Schulgebäudes in der Kirchstraße durch einen quer zum ersten Gebäude stehenden Anbau, durch den am 12. Oktober 1903 zwei untere Klassen gewonnen wurden. Später konnte man dann, etwa 1904/05, die beiden oberen Klassen in diesem Anbau auch in Benutzung nehmen und die beiden gemieteten Schulklassen wieder aufgeben.



Die spätere Mittelschule in der Kirchstraße


Schon im Jahre 1913 bestand der feste Plan, ein neues Schulgebäude zu errichten. Doch der erste Weltkrieg brachte auch diesen Plan zu Fall. Da die Raumnot jedoch so unerträglich wurde, entschloß man sich 1920 zu einem Schulnotbau an der Dammstraße, Ecke Gartenstraße. Am 5. Januar 1921 wurde dieser Notbau, der vier Klassenzimmer enthielt, eingeweiht. Drei Volksschulklassen und die seit 15. April 1920 bestehende Sexta, eine gehobene Klasse der Volksschule, zogen hier ein. In den folgenden Jahren wurden die übrigen gehobenen Klassen bis zur Untersekunda eingerichtet.

Nachdem die Volksschulklassen hier nach und nach ausgezogen waren, erstand neben der Schulbaracke ein zweigeschossiger Neubau, der am 14. Oktober 1924 in Betrieb genommen wurde. Beide Gebäude dienten nunmehr ausschließlich den gehobenen Klassen, die seit dem 1. April 1924 als Mittelschule bestätigt sind. Da aber nun die Volksschule wieder in Raumnot war, mußte der zum Fließ parallelliegende alte Teil des Volksschulgebäudes im Sommer 1925 aufgestockt werden.

Da eine Turnhalle den Schulen sehr fehlte, wurde im Jahre 1924 mit, dem Turnverein “Germania” an der Gartenstraße, Ecke Jahnstraße, der Bau einer Turnhalle im Wege der freiwilligen unentgeltlichen Arbeitsleistung begonnen und auch im selben Jahre noch eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben.



Volksschule an der Dammstraße vor der Einweihung 1936


Der Ort vergrößerte sich nach und nach immer mehr und 1934 erfolgte die Grundsteinlegung zur Errichtung einer neuen 20 klassigen Volksschule mit Nebenräumen und einem Festsaal (Aula) für 400 Plätze an der Dammstraße.

Doch wenige Jahre nach ihrer Einweihung im Jahre 1936, wurde die Volksschule anfangs des Krieges 1939 zum Lazarett umfunktioniert und Kreuz hatte wieder sein altes Schulproblem.

Im Jahre 1936/37 wurde dann noch links des Weges zum Kaisersee ein Sportplatz mit einer Aschenbahn von 400 m Länge eingerichtet.