Fratzig
Die Gemeinde Fratzig
ist aus einem Vorwerk hervorgegangen, das eine Pachtung des 1641 schon
verstorbenen Wracka (Fratzke) war. Nach ihm hieß der Ort schon 1773
Vratzke. Das Vorwerk wurde als zu Lemnitz gehörig erwähnt, weil in seiner
Nähe die Lemnitzer Netzewiesen lagen.
Aus dem Vorwerk
entstand durch die Separation das Gut Fratzig, das rund 200 ha umfaßte,
aber später bedeutend vergrößert wurde, da um 1920 schon 372 ha verzeichnet
werden. Der Boden zeigte moorigen Wiesengrund und ertragreiche Grasflächen,
die dem späteren Besitzer Moderow die Vergrößerung seines Viehbestandes
möglich machten.
In der Franzosenzeit
von 1806 – 1813 hatte der Ort, der an der Poststraße zwischen Schönlanke
und Schneidemühl lag, von den durchziehenden Truppen viel zu leiden,
namentlich durch Plünderungen und den Raub von Zugtieren. In den Wäldern
wurde es damals durch versprengte preußische Soldaten des Nachts recht
lebendig, weil sie durchziehende Franzosen angriffen. Einmal wurde bei
einem solchen Überfall eine französische Kriegskasse erbeutet. Sichere
Leute brachten diesen kostbaren Schatz auf Schleichwegen zu Major von
Schill nach Kolberg. Die Gebäudeschäden waren gering, nur das Wohnhaus von Karl Radtke wurde zerstört. zurück |